GSB 7.1 Standardlösung

Ereignisdaten?! Auftaktveranstaltung des Forums Performing Arts in der Gemeinsamen Normdatei (GND)

Beginn 28.01.2022, 10:00 Uhr
Ende 28.01.2022, 16:00 Uhr

28.01.2022
Normdaten ermöglichen Vernetzung und fördern die Sichtbarkeit im Netz. Wie können sie dies auch im Bereich der Performing Arts tun? Diese Fragestellung adressiert die ganztägige digitale Auftaktveranstaltung des Forums Performing Arts in der GND.

Eine Frau tanzt vor einem überdimensioniertem Robotergesicht. GND Forum Performing Arts Who Am I? A human-robot performance; Ars Electronica 2020; Bildrechte: Adi Bulboacă, CC BY SA

Dokumentation

Für das Anlegen, Verwalten, Erschließen und Sichtbarmachen von Wissensbeständen in digitalen Umgebungen sind Standards hilfreich, die zugleich Auffindbarkeit und Vernetzung gewährleisten. So ermöglichen Normdaten z.B. für Personen oder Orte deren eindeutige Benennung für ganz unterschiedliche Wissensbereiche. Inwiefern aber fördern solche Standards auch die Erforschung der Performing Arts? Was sind die besonderen Anforderungen und Potentiale in diesem Bereich? Wie können der Aufbau von digitalen Wissensnetzwerken und der Einsatz von Standards hier noch verbessert werden? Diese Fragen adressiert die Auftaktveranstaltung des Forums Performing Arts in der GND.

Im Sinne eines nachhaltigen Forschungsdatenmanagements und der digitalen Vernetzung von Wissensbeständen ist es notwendig, dass Forschungseinrichtungen und GLAM-Institutionen (Archive, Sammlungen, Museen und Bibliotheken) gemeinsame Standards definieren. Normdaten u.a. zu Personen, Körperschaften, Orten oder Werken unterstützen die Verknüpfung von Kulturgütern und Forschungsdaten und gestatten eine dauerhafte Referenzierbarkeit. Dabei hängen die Qualität und Nutzbarkeit der Daten (auch im Sinne der FAIR-Prinzipien) davon ab, dass die der Erschließung zugrundeliegenden Standards zugleich theoretisch fundiert und praktisch anwendbar sind. Im Bereich der Performing Arts gibt es dazu aber noch einigen Klärungsbedarf, da sowohl die spezifischen, zumeist kollektiven Arbeitsweisen als auch die strukturelle Verbindung von Produktions- und Rezeptionsprozessen mit den gewohnten Kategorien von Werk und Autorschaft kaum hinlänglich zu erfassen sind.

Im Zentrum der performativen Praktiken sowie der darauf bezogenen theater- und tanzwissenschaftlichen Forschung stehen Ereignisse und Prozesse, die mit Begriffen wie Probe, Inszenierung, Aufführung, Performance etc. umschrieben werden. Zu diesen Ereignissen stehen jedoch die von GLAM-Institutionen im Bereich von Theater und Tanz aufbewahrten Materialien und Dokumente in einer oft kaum nachvollziehbaren Verbindung. In vielen Erschließungsumgebungen wird die Entität „Ereignis“ noch nicht oder nur marginal und in unsystematischer Form erfasst. Aber nur in der gemeinsamen Verständigung über Begriffe, Vokabulare und die Modellierung von Normdaten für Ereignisse kann die Datenqualität für eine nachhaltige Erforschung der Darstellenden Künste verbessert werden.

Als Auftakt für die Etablierung eines Forums Performing Arts in der GND soll die Veranstaltung dazu dienen, die Interessen der verschiedenen Stakeholder auszuloten, Allianzen zur Erarbeitung geeigneter Standards für die Darstellenden Künste zu bilden und sich über erste konkrete Arbeitsschritte in diesem Kontext zu verständigen. Dazu sind vor allem Akteur*innen aus den Sammlungen, aus der Forschung und aus dem Bereich der Normdatenredaktion eingeladen. Mit weiteren Veranstaltungen sollen auch die Erfahrungen der künstlerischen Praxis sowie der produzierenden Institutionen (also Künstler*innen, Ensembles, Theater, Produktionshäuser u.a.) im Umgang mit ihren jeweiligen Daten zur Diskussion gestellt und in die zukünftige Arbeit des Forums mit eingebunden werden.

Programm

10:00 – 10:05 Begrüßung, Dr. Melanie Gruß (Universität Leipzig / NFDI4C) und Barbara Fischer (DNB)
10:05 – 10:15Theaterforschung und Normdatenverwaltung im Dialog: Jürgen Kett (DNB) und Prof. Dr. Patrick Primavesi (Universität Leipzig / NFDI4C)
10:15 – 10:25Interaktion zu Datentypen. Lernen Sie Ihren Datentyp kennen.
10:30 – 10:40Über die GND (Video)

Pause 5 min.

Forschungsperspektiven

10:45 – 11:05Lightning Talk 1: Theaterereignisse und Normdaten: von der Werkinszenierung zum Inszenierungswerk (und weiter): Prof. Dr. Patrick Primavesi (Universität Leipzig / NFDI4C)
11:05 – 11:25Lightning Talk 2: Wann beginnt/endet eine Produktion? Über die Heraus-forderung der Dokumentation von Prozessen in der theaterwissenschaftlichen Forschung: Ass. Prof. Dr. Alexandra Portmann (Universität Bern)
11:25 – 11:50Breakout session
12:00 – 12:45Mittagspause

Erschließungspraxis

12:45 – 13:05Lightning Talk 3: Manifestation vs. Content – Ansätze und Grenzen der-zeitiger Datenmodelle für ereignisorientiertes Sammlungsgut (Theater-zettel, Programmhefte, Plakate etc.) Michaela Scheibe und Dr. Friederike Willasch (Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz)
13:05 – 13:25Lightning Talk 4: Auf der Suche nach „Gespenstern“. Aggregation von Er-eignisnormdaten im FID Darstellende Kunst Julia Beck und Franziska Voß (Universitätsbibliothek Frankfurt/M., FID DK)
13:25 – 13:50Breakout session

Pause 10 min.

Möglichkeiten zur Beteiligung an der Standardisierung

14:00 – 14:20Lightning Talk 5: Liberté, Égalité, Fraternité. Community-übergreifende Diskussion zur Entität "Werk und Ereignis"
Renate Behrens (DNB)
14:20 – 14:40Lightning Talk 6: Beteiligungsmöglichkeiten für neue Communities im GND-Netzwerk
Chantal Köppl (DNB)

Pause 10 min.

15:00 – 15:40Ergebnisse aus den Breakout-Sessions, gemeinsame Auswertung und Bedarfsanalyse, Ideen für Kooperationen und Lösungsansätze
moderiert von Dr. Melanie Gruß und Barbara Fischer
15:40 – 16:00 Planung und Verabredung weiterer Schritte, auf dem Weg zu einer Interessengruppe Performing Arts in der GND
moderiert von Dr. Melanie Gruß und Barbara Fischer

Information und Anmeldung

Die Veranstaltung findet virtuell via ZOOM statt. Die Anzahl der Teilnehmer*innen ist begrenzt. Um Anmeldung bis zum 25.01.2022 wird gebeten. Das Programm sowie der Link zur Veranstaltung gehen Ihnen per E-Mail zu.

Über Performing Arts

Die Veranstaltung wird gemeinsam organisiert und durchgeführt von der AG ARCHIV der Gesellschaft für Theaterwissenschaft (gtw), der Deutschen Nationalbibliothek (DNB), dem Fachinformationsdienst Darstellende Kunst (FID DK), der Gemeinsamen Normdatei (GND), dem Institut für Theaterwissenschaft der Universität Leipzig, dem NFDI4Culture-Konsortium der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI e.V.), der Staatsbibliothek zu Berlin/Preußischer Kulturbesitz und dem Theatermuseum Düsseldorf.