GSB 7.1 Standardlösung

Die GND ist kooperativ organisiert



Die Gemeinsame Normdatei (GND) wird von der Deutschen Nationalbibliothek, allen deutschsprachigen Bibliotheksverbünden mit den angeschlossenen Bibliotheken, der Zeitschriftendatenbank und zahlreichen weiteren Einrichtungen gemeinschaftlich geführt. Der formale Rahmen für die Organisation der GND wird durch die Vereinbarung zur GND-Kooperative festgelegt. Die GND-Kooperative ist offen für die Aufnahme neuer Partner, die sich den gemeinsamen Zielen und Aufgaben verpflichtet fühlen.

Die Partner der Kooperation stellen den verlässlichen Betrieb und die Weiterentwicklung der GND sicher. Dies beinhaltet:

  • den Ausbau und die Pflege des Datenbestands,
  • die Sicherstellung des dauerhaften Zugriffs und einer langfristigen Nutzbarkeit,
  • die Weiterentwicklung der Nutzungsmöglichkeiten,
  • die Pflege und Optimierung der Dienste und der Infrastruktur rund um den Datenbestand,
  • die Entwicklung einer Strategie, welche die Interessen aller Partner berücksichtigt.

Alle Einrichtungen, die an der GND aktiv teilnehmen, bilden das GND-Netzwerk. Dies sind aktuell mehr als 1.000 Einrichtungen aus allen Kultursparten.

Redaktion, Betrieb und Entwicklung - Wer organisiert die GND als Plattform für kooperative Datenpflege?

Die Redaktion, der Betrieb und die praktische Entwicklung der GND werden durch die GND-Zentrale und die GND-Agenturen organisiert.

Zentrale

Die Arbeitsstelle für Standardisierung der Deutschen Nationalbibliothek übt die Funktion als Zentrale der GND aus und führt die Geschäftsstelle der Kooperative. Als Zentrale ist sie für den Betrieb und die Koordination der Weiterentwicklung der GND und ihrer zentralen Infrastrukturkomponenten zuständig. Weiterhin unterstützt sie die verteilt arbeitenden Partner durch Infrastruktur, Qualitätsmanagement, Dokumentation, Schulungen und Informationsveranstaltungen.

Agenturen

Agenturen sind Kooperationspartner mit koordinierender Funktion für andere Einrichtungen, die an der GND mitarbeiten. Alle an der GND mitarbeitenden Einrichtungen sollten in der Regel an eine Agentur angebunden sein. Sie ist erster Ansprechpartner für die ihnen zugeordneten Einrichtungen. Agenturen koordinieren redaktionelle Aufgaben für die ihnen zugeordneten Einrichtungen und sind für die Qualitätssicherung der Daten, die diese erfassen und bearbeiten, zuständig. Eine Agentur übernimmt unter anderem die folgenden Aufgaben:

  • Qualitätsmanagement und Organisation der Datenpflege
  • Anforderungen aufnehmen
  • Gremienarbeit wie Mitarbeit bei Arbeitsgruppen
  • Mitarbeit an GND-Regeln und deren Dokumentation
  • Beraten, Schulen und Informieren
  • Integration neuer Partnereinrichtungen

Details zu den Aufgaben einer Agentur finden sich hier.

Redaktionen

Die Pflege und das Neuanlegen von Normdatensätzen erfolgt in sogenannten Redaktionen. Diese sind im Allgemeinen an GND-Agenturen angeschlossen. Die Agenturen übernehmen die Verantwortung für die Datenqualität der von ihren Redakteur*innen eingebrachten Normdaten. Die GND-Zentrale und viele Agenturen verfügen zudem auch über eine eigene Redaktion. Die konkrete Organisation der Arbeitsteilung zwischen der Agentur und ihren Mitgliedern wird durch diese eigenverantwortlich festgelegt. In der Praxis gibt es daher von Partner zu Partner, je nach dessen Bedarf und Möglichkeiten, unterschiedliche Redaktionsmodelle.

Gremien und Arbeitsgruppen - Wer gestaltet die Strategie der GND?

GND-Ausschuss

Der GND-Ausschuss ist ausführend für die strategische Weiterentwicklung der GND und für die Organisation des operativen Betriebs zuständig. Die Zentrale und alle Agenturen der Kooperative sind Mitglied in diesem Gremium. Dies gewährleistet den Austausch mit den verschiedenen Anwendergruppen und befördert die spartenübergreifende Weiterentwicklung. Vertretungen aus den Interessensgruppen oder für Agenturen in Gründung können als Gäste an den Sitzungen des Ausschusses teilnehmen. Sie sind jedoch nicht stimmberechtigt.

Standardisierungsausschuss

Der Standardisierungsausschuss (STA) ist ein kooperativer Zusammenschluss von Organisationen der Kultur und Wissenschaft im deutschsprachigen Raum, mit der Zielsetzung, den Einsatz einheitlicher Standards für die Erschließung, Schnittstellen und Formate in Bibliotheken sicher zu stellen und die spartenübergreifende Harmonisierung der Erschließung und Datenvernetzung zu fördern.

Der STA fungiert als Steuerungsgremium der GND-Kooperative. Er entscheidet unter anderem über die Regeln zur Aufnahme von Kooperationspartnern, die strategische Ausrichtung der Kooperation und Modalitäten der Finanzierung. Im STA sind die Zentrale und über den GND-Ausschuss auch alle Agenturen vertreten.

Durch die Verankerung der Organisation in den organisatorischen Rahmen des STA profitiert die GND von einer etablierten Gremienstruktur, kann auf ein großes Netzwerk aus Expert*innen zurückgreifen und steht in direkter Verbindung zu Entwicklungen im Bereich der Erschließung und Datenformate. Diese Anbindung ist wichtig, da die GND als Werkzeug zur Erschließung von Kulturgut den Anforderungen all ihrer unterschiedlichen Anwendungsgruppen gerecht werden muss.

Siehe auch die Geschäftsordnung des STA im Anhang der Vereinbarung zur GND-Kooperative

Arbeitsgruppen des Standardisierungsausschusses (STA)

Das Einbringen von Fachanforderungen unter anderem an die GND übernehmen die Arbeitsgruppen des STA. Hierbei handelt es sich um Fachgremien mit Expertise zu Standardisierungsfragen in unterschiedlichen Bereichen, Materialien und Themen. Sie werden durch den STA bei Bedarf eingerichtet, rekrutieren sich aus dem Partnernetzwerk des STA und erarbeiten Entscheidungsvorlagen für Änderungen, Anpassungen, Zuweisungen sowie Präzisierungen der Regelwerke.

Neben den klassischen Themenfeldern rund um die Erschließung und den Datentausch in Bibliotheken (verantwortet durch die Arbeitsgruppen Formalerschließung, Inhaltserschließung und die Datenformate) existieren auch Spartenübergreifende Arbeitsgruppen zur Erschließung von speziellen Materialien wie z. B. audiovisuelle Medien, Musik, Bilder, Handschriften und Performing Arts.

Der enge Austausch und die Zusammenarbeit des GND-Ausschusses und der Zentrale mit diesen verschiedenen Gruppen mündet in eine übergreifende Entwicklung der GND.

Mehr Information auf dieser Seite

Interessengruppen

Ergänzend zu den Arbeitsgruppen bieten Interessengruppen die Möglichkeit, die Anliegen ihrer Community im Rahmen der GND zu vertreten. Gibt es für eine bestimmte Community noch keine Interessengruppen kann diese neu gegründet werden. In den Interessengruppen tauschen sich die teilnehmenden Organisationen aus einem Bereich der Kultur und der Wissenschaft zu ihren Bedarfen an die GND und deren Standards aus. Sie sind selbstorganisierte Gruppen. Die Interessengruppen können als Gäste im GND-Ausschuss vertreten sein.

Mehr Information auf dieser Seite

Letzte Änderung: 18.02.2025